Wir sorgen für wohlbehaltenes Wohnen im Alter
Beim Bauen für die Häuser zum Leben zählen nicht nur technische Details. Wir berücksichtigen die Bedürfnisse der Menschen und lassen medizinische, psychologische und soziale Erkenntnisse in unsere Planung einfließen.
Ing. Gert Weszelits | Bereichsleiter BAU
Im Baubereich stand das Jahr 2021 im Zeichen der Veränderung. In den vergangenen Jahren haben sich die Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung bedarfsgerechter Wohn- und Lebensräume für ältere Menschen mehr und mehr verändert. Die Häuser zum Leben feilen bei jedem Projekt an immer besseren architektonischen Lösungen, berücksichtigen die sich wandelnden Bedürfnisse und Bedarfe der SeniorInnen und setzen dabei stets auf die neuesten technischen Innovationen. Zugleich beziehen die Bauprofis immer wieder neue medizinische, psychologische und soziale Erkenntnisse mit ein.
Häuser zum Leben sind eben mehr als altersgerechte, komfortable und funktionale Wohnwelten. Als Häuser zum Wohlfühlen stehen sie nicht isoliert in Wohnvierteln, sondern fügen sich als belebte Begegnungsorte harmonisch in die Nachbarschaft ein. Zugleich liegt bei jedem neuen Projekt – ob Neubau, Erweiterung oder Sanierung – der Fokus auf einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Bauweise. Für die MitarbeiterInnen aus dem Baubereich stellen sich also abseits ihrer Kernkompetenzen – Planung, Kalkulation, Konstruktion und Errichtung – eine ganze Reihe zusätzlicher Aufgaben. Das gilt bei der Adaption einer Pflegestation genauso wie bei der Errichtung topmoderner Küchen oder bei der Begrünung von Fassaden und Dächern.
Die Häuser zum Leben tragen dieser Veränderung nun mit einer Neuorganisation Rechnung. Mit den drei Abteilungen Bauprojekte, Baustrategie und Betriebsführung soll der Bereich künftig noch effizienter, flexibler und transparenter agieren. Das gelingt unter anderem durch die operative Trennung der Betriebsführung und des Planungsbereichs. Kostenkontrolle und Qualitätsmanagement liegen künftig in den Händen der neu geschaffenen Abteilung Baustrategie. Die Kompetenzverteilung schafft in den Baukernbereichen wiederum eine Fokussierung auf das Wesentliche. Neben der Umstrukturierung des Bereichs wurden die einzelnen Abteilungen zudem an einem zentralen Ort versammelt. Diese Bündelung soll künftig eine intensivere und effektivere Zusammenarbeit ermöglichen.
Feierliche Fertigstellung
Großprojekte 2021
30 Häuser sind 30 Projekte. Um das Leben an rund 9.000 Wohnplätzen und das Arbeiten von mehr als 4.800 MitarbeiterInnen so angenehm wie möglich zu gestalten, investieren die Häuser zum Leben Jahr für Jahr in den Ausbau, die Erweiterung und Sanierung aller Gebäude und Klubräume. Dafür wurden 2021 etwa rund 38 Millionen Euro aufgebracht. Wenngleich nicht jedes Jahr in jedem Haus gebaut, geschraubt, verbessert und renoviert wird, vergeht kein Jahr ohne Großbaustelle. Mit der Generalsanierung im Haus Schmelz wurde im Sommer ein langjähriges Projekt erfolgreich abgeschlossen.
Im August wurde das modernste SeniorInnen-Wohnhaus Wiens unter Beisein von Sozialstadtrat Peter Hacker feierlich eröffnet. Das rundum erneuerte Haus Schmelz bietet Raum für 289 BewohnerInnen in 206 betreuten Wohnungen sowie zwei Stationen mit 72 Pflegeplätzen.
Die Sanierung erfolgte unter höchstem Nachhaltigkeitsanspruch. Den Strom für die Wandheizung und -kühlung liefert die hauseigene Photovoltaik-Anlage. Dachbegrünungen und diverse Beschattungen runden das klimaschonende Bauwerk ab.
In den Häusern Hohe Warte und Neubau hat das KWP 2021 mit dem Bau von zwei Großküchen begonnen. Die BewohnerInnen der beiden Häuser werden vorübergehend aus den benachbarten Häusern Döbling und Mariahilf mit frischen Speisen beliefert. Ein neu gestaltetes Foyer und ein neues Gasthaus gibt es im Haus Jedlersdorf, und im Haus Prater wurde das Dach saniert.
Wo gebaut und modernisiert wird, gibt es immer wieder Bewegung. So wurde etwa das Haus Haidehof in Simmering für die Rundum-Erneuerung abgesiedelt. Dabei nutzten die Häuser zum Leben die coronabedingten Bauverzögerungen bis April 2022 für den guten Zweck. Gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien und dem Arbeiter-Samariter-Bund wurde dort über die Wintermonate ein Notquartier für über 150 Obdachlose eingerichtet – inklusive Verpflegung aus den Frischküchen der Häuser zum Leben. Die Folgen der Pandemie zeigten sich bei allen Projekten. Lieferengpässe, gestiegene Materialpreise und entsprechende Neudimensionierungen bewirkten auch bei den geplanten Stationsumbauten sowie Maßnahmen zur Effizienzsteigerungen der Häuser zum Leben Terminverschiebungen.
Schritt für Schritt
Kleinprojekte 2021
Auch Häuser werden älter. Stark frequentierte Wohn- und Arbeitsräume nutzen sich vergleichsweise schnell ab und brauchen regelmäßig Wartung und Sanierung. Hinzu kommen neue funktionale Anforderungen oder neue technische Standards, die berücksichtigt werden müssen. Die BauexpertInnen der Häuser zum Leben sorgen stets für den bestmöglichen Zustand der 30 Gebäude und der zahlreichen Klublokale. Sie waren auch 2021 wieder bei zahlreichen Projekten und Instandsetzungen im Einsatz.
Im Haus Leopoldau wurden veraltete Küchengeräte ersetzt, es gab einen neuen Fliesenboden und eine neue Technik für die Lüftungsanlage. Im Haus Maria Jacobi wurden neben den Böden auch das Pflegebad sowie der Wartebereich und die Pflegezimmer modernisiert. Die Aufzugsanlagen wurden im Haus Gustav Klimt und am Trazerberg generalüberholt – neue Kabinendecken, Böden, Antriebe, Steuerungen und ein topmodernes Notrufsystem inklusive. Der PensionistInnenklub in der Gustav-Pick-Gasse erhielt neue Klubräume mit Küche, jener in der Putzendoplergasse neugestaltete Innenräume sowie eine neue Rampe. Wie in den Vorjahren wurden zudem in sämtlichen Häusern wieder Maßnahmen gegen die Sommerhitze getroffen.