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Stadtrat Peter Hacker zum KWP
„Häuser zum Leben“ heißen die 30 Einrichtungen des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser. Und dieser Name ist Programm – das haben die mehr als 4.000 MitarbeiterInnen im vergangenen Jahr wieder eindrucksvoll bewiesen. Die Anfang dieses Jahres über uns hereingebrochene Corona-Krise war eine neue, unvorhergesehene Herausforderung. Denn ausgerechnet die ältere Generation ist durch diesen Virus besonders gefährdet. Umfassende Schutzmaßnahmen wie Besuchsverbote und Quarantänemaßnahmen waren eine schmerzhafte, aber notwendige Folge dieser Pandemie. Die MitarbeiterInnen des KWP haben sowohl vor als auch in dieser Krisenzeit Großartiges geleistet, um den knapp 9.000 BewohnerInnen ein gutes und gut betreutes Leben zu ermöglichen.
Vorwort von Stadtrat Peter Hacker
„Häuser zum Leben“ heißen die 30 Einrichtungen des Kuratoriums Wiener Pensionisten-Wohnhäuser. Und dieser Name ist Programm – das haben die mehr als 4.000 MitarbeiterInnen im vergangenen Jahr wieder eindrucksvoll bewiesen. Die Anfang dieses Jahres über uns hereingebrochene Corona-Krise war eine neue, unvorhergesehene Herausforderung. Denn ausgerechnet die ältere Generation ist durch diesen Virus besonders gefährdet. Umfassende Schutzmaßnahmen wie Besuchsverbote und Quarantänemaßnahmen waren eine schmerzhafte, aber notwendige Folge dieser Pandemie. Die MitarbeiterInnen des KWP haben sowohl vor als auch in dieser Krisenzeit Großartiges geleistet, um den knapp 9.000 BewohnerInnen ein gutes und gut betreutes Leben zu ermöglichen.
In Wien zu leben ist ein Privileg. Viel Grünraum, eine funktionierende Verwaltung und Infrastruktur, herrliche historische Bauten, Kunst und Kultur machen das Leben in dieser Stadt zu etwas Besonderem. Aber es sind vor allem die Leistungen für die Bevölkerung, das Sozial- und das Gesundheitssystem, die Wien so einzigartig machen. Im Mittelpunkt steht immer der Mensch – und zwar in jedem Alter. Wie keine andere Stadt der Welt unterstützt Wien ältere Menschen mit einem reichhaltigen Angebot im Bereich Betreuung und Pflege.
Die „Häuser zum Leben“ und ihr Betreiber, das Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser (KWP), spielen dabei eine zentrale Rolle. Die demografische Entwicklung führt dazu, dass der Anteil der Bevölkerung im fortgeschrittenen Alter stetig steigt. Das bedingt einerseits einen erhöhten Betreuungs- und Pflegebedarf und andererseits einen größeren Bedarf an Angeboten und Freizeitaktivitäten für diese Bevölkerungsgruppe. Die vom KWP betreuten Häuser und die Wiener PensionistInnenklubs reagieren auf diesen Bedarf. Auch im vergangenen Jahr wurden zahlreiche neue Initiativen gestartet – zum Wohle der BewohnerInnen, PensionistInnen und deren An- und Zugehörigen.
Neue Pflegestationen, neue Wohnmöglichkeiten, neue digitale Angebote und mehr Mitsprache für die BewohnerInnen und ihre Familien standen im vergangenen Jahr auf der To-do-Liste des KWP. Mit Sanierungen, Ausbauten und Erweiterungen werden die „Häuser zum Leben“ stets auf dem neuesten Stand gehalten. Um den Hitzeperioden der vergangenen Jahre Paroli zu bieten, wurden neue Grünoasen für die BewohnerInnen geschaffen. Mit dem neuen Zu- und Angehörigenbeirat erhielten die Familien der BewohnerInnen eine Stimme. Das SeniorInnenmusical „Onkel Harry“ holt Talente aus der älteren Generation auf die Bühne, Hunderte Veranstaltungen der PensionistInnenklubs sorgen für Spaß, Bewegung und Austausch. All das passiert neben den „gewöhnlichen“ Aufgaben des KWP, der Betreuung und der Pflege älterer Mitmenschen.
Die Corona-Krise hat eindrucksvoll gezeigt, welch wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe gerade unsere Pflege- und medizinischen Fachkräfte erfüllen. Ihr Einsatz ist es auch, der dafür sorgt, dass die Ausbreitung von COVID-19 in Österreich und Wien – und vor allem in den „Häusern zum Leben“ – bislang gut unter Kontrolle gehalten werden konnte.
Mit all den im vergangenen Jahr sowie während der letzten Monate gesetzten Schritten in den 30 „Häusern zum Leben“ hat das KWP seine führende Rolle in der österreichischen SeniorInnen-Betreuung erneut bestätigt. All das zeigt, dass es nicht selbstverständlich ist, sich auf so viele großartige MitarbeiterInnen und Ehrenamtliche verlassen zu können! Dafür möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken.
Peter Hacker
Amtsführender Stadtrat für Soziales,
Gesundheit und Sport
KWP-Präsident
Geschäftsführerin Mag.a Gabriele Graumann
Während diese Zeilen verfasst werden, befinden sich Wien, Österreich und die ganze Welt in einer noch nie dagewesenen Situation. Das so genannte Coronavirus hatte und hat die gesamte Menschheit im Griff. Die Wirtschaft stand über mehrere Wochen still, das Leben der Menschen wurde von Ausgangsbeschränkungen bestimmt, die Schulen geschlossen, der Tourismus auf Null reduziert. Und selbstverständlich hatte die Verbreitung von COVID-19 auch massive Auswirkungen auf die Wiener „Häuser zum Leben“, ihre MitarbeiterInnen und vor allem ihre BewohnerInnen.
Interview Gabriele Graumann
Während diese Zeilen verfasst werden, befinden sich Wien, Österreich und die ganze Welt in einer noch nie dagewesenen Situation. Das so genannte Coronavirus hatte und hat die gesamte Menschheit im Griff. Die Wirtschaft stand über mehrere Wochen still, das Leben der Menschen wurde von Ausgangsbeschränkungen bestimmt, die Schulen geschlossen, der Tourismus auf Null reduziert. Und selbstverständlich hatte die Verbreitung von COVID-19 auch massive Auswirkungen auf die Wiener „Häuser zum Leben“, ihre MitarbeiterInnen und vor allem ihre BewohnerInnen. Besuchsverbote, Masken- und Schutzbekleidungspflicht, Quarantäne-Maßnahmen und vieles mehr haben allen Beteiligten viel und zum Teil alles abverlangt. Nur langsam konnten wir den Betrieb Anfang Mai 2020 wieder in Teilen normalisieren.
Die Belastungen für die BewohnerInnen waren enorm: Einsamkeit, befreundete MitbewohnerInnen, die an dieser neuen, heimtückischen Krankheit litten, der Stopp aller Freizeitaktivitäten, der Shutdown der PensionistInnenklubs. All das hat Spuren hinterlassen. Dennoch war es notwendig. Die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle in den „Häusern zum Leben“ konnte dank der schon sehr früh gesetzten Maßnahmen in unserem Verantwortungsbereich so gering wie möglich gehalten werden. Dafür möchte ich mich bei allen bedanken, die in dieser schwierigen Zeit durch ihren Einsatz, ihren Zusammenhalt und ihre Professionalität unseren Betrieb am Laufen gehalten haben – unseren MitarbeiterInnen. Und ich möchte mich bei allen bedanken, die verständnisvoll und geduldig die gesetzten Maßnahmen ertragen haben – unseren BewohnerInnen. Nicht vergessen möchte ich an dieser Stelle auch alle Zu- und Angehörigen, welche ihre Liebsten in diesen herausfordernden Wochen nicht besuchen konnten.
Sie halten hier unseren Geschäfts- bzw. Tätigkeitsbericht für das Jahr 2019 in Händen. Im vergangenen Jahr war – das werden Sie auf den folgenden Seiten lesen – die Welt in unseren „Häusern zum Leben“ noch in Ordnung. Zahlreiche Aktivitäten, der Ausbau der Pflegebetreuung, Digitalisierung, Verbesserungen in der Wohnqualität, in der Verpflegung, in den Arbeitsbedingungen haben das Leben in unseren 30 Häusern sowie in den PensionistInnenklubs der Stadt Wien bestimmt. Darauf möchten wir auch in der derzeit schwierigen Situation mit Freude, mit Stolz und mit Dankbarkeit zurückblicken. #stolzaufKWP ist und bleibt unser gemeinsames Motto – in guten wie in schlechten Zeiten. Auch dafür möchte ich mich an dieser Stelle bedanken. Und mit der Hoffnung enden, dass nach den Herausforderungen durch das Coronavirus unser aller Leben wieder leichter, fröhlicher, freier und lebenswerter wird.
Mag.a Gabriele Graumann
KWP-Geschäftsführerin

Interview Gabriele Graumann
Gabriele Graumann, KWP-Geschäftsführerin
2019 haben wir uns mit vielen Dingen beschäftigt. Wir haben die Organisation beschleunigt, ein Projektnetzwerk eingerichtet, uns mit Digitalisierung beschäftigt, die Häuser weiter modernisiert und in der Pflege und Betreuung einen neuen Weg eingeschlagen. Es war ein sehr bewegtes Jahr. Was waren die größten Herausforderungen für Euch?
Simon Bluma, Bereichsleitung Innovation, Technologie und Entwicklung
Die Digitalisierung und die damit verbundene Organisationsentwicklung und Kulturveränderung haben uns im Vorjahr stark beschäftigt. Es geht darum, wie man zusammenarbeitet: von einer hierarchischen Struktur zu bunt zusammengewürfelten Konstellationen, wo man morgen vielleicht woanders sitzt als heute, weil man sich um ein anderes Thema kümmert oder in einem anderen Team arbeitet.
Gabriele Fuchs-Hlinka, Bereichsleitung Pflege und Interdisziplinäre Betreuung
Wenn ich mich an die letzte Führungskräftekonferenz Ende des Jahres erinnere: Dort gab es unheimlich viel Leben, Bewegung und eine richtige Aufbruchsstimmung. Das hat mich sehr motiviert!
Robert Guschelbauer, Bereichsleitung Gastronomisches Management
Die Aufbruchsstimmung ist gut. Im Bereich Gastronomie, zum Beispiel in der Forschungsküche, sind wir teilweise sogar zu schnell. Hier müssen wir ein wenig auf die Bremse steigen und anpassen.
Gabriele Graumann
Was meinst du damit? Veganes Essen?
Robert Guschelbauer
Ja, zum Beispiel. Das interessiert MitarbeiterInnen total. Für sie haben und brauchen wir dieses Angebot. Wenn ich hingegen BewohnerInnen frage, spielt das nur eine sehr untergeordnete Rolle. Da ist nach wie vor wichtig, dass es gut zubereitete österreichische Hausmannskost gibt, mit einer möglichst großen Portion Fleisch am Teller.
Gabriele Fuchs-Hlinka
Die Forschungsküche ist sehr spannend. Vor allem, wie kreativ das Thema „Kauen und Schlucken“ aufbereitet wird. Dass Nahrung wirklich nach Essen schmeckt und attraktiv ausschaut, macht es auch in der Pflege und Betreuung einfacher, Ernährungsstörungen zu beheben oder gar nicht erst aufkommen zu lassen.
Simon Bluma
Das zeichnet uns als KWP aus: das Zusammenspiel unserer Bereiche und unserer MitarbeiterInnen. Wir sind flexibel in der Leistungserbringung für unsere BewohnerInnen. Wir haben zum Beispiel gemeinsam das stationäre Hospiz eingeführt. Das ermöglicht den Weg von der ersten Berührung mit dem KWP in den PensionistInnenklubs über das Wohnen in einem der Häuser, die Nutzung der Remobilisationsstationen oder die Entlastungspflege für Daheimbetreute bis hin zum stationären Hospiz. Das ist etwas, das uns niemand so leicht nachmacht.
Christiane Schloffer, Bereichsleitung Wirtschaft & Finanzen
Die Anforderungen an die MitarbeiterInnen verändern sich, von Fremd- zur Selbstbestimmtheit. Das verlangt viel Selbstverantwortung. Wenn die MitarbeiterInnen diesen Weg gehen, brauchen sie am Wegrand oder am Weg dahin Verkehrszeichen.
Werner Nutz, Bereichsleitung Bau
Die Einbindung der verschiedenen Fachgruppen war im Vorjahr herausfordernd. Am Ende gab es gute Ergebnisse und wir waren auch stolz darauf. Einer der bewegendsten Momente des Vorjahres war für mich das Handyvideo einer Bewohnerin, die die Freude, dort einziehen zu dürfen, wirklich sehr rührend dargestellt hat. Da hat sich für mich gezeigt, dass die Zusammenarbeit gut funktioniert hat.
Simon Bluma
Mit dem Zu- und Angehörigenbeirat sagen wir offensiv: Wir haben 9.000 BewohnerInnen und mindestens genauso viele Zu- und Angehörige – und diese wollen wir miteinbeziehen. Es ist wirklich spannend, wie motiviert, wie engagiert sie sind und wie sie uns auch fordern.
Gabriele Graumann
Für mich ist die größte Herausforderung, alle 4.400 MitarbeiterInnen inklusive Führungskräfte auf diese selbstbestimmung einzuladen und ihnen zu vermitteln, dass es etwas ist, was Spaß macht und Freiheit schafft, was gut für die BewohnerInnen ist – und das gepaart mit Digitalisierung. Die Frage ist: Formt uns die Technik oder formen wir die Technik? Im Vorjahr ist hier einiges passiert. Ich denke an die VR-Brille. Das war so berührend: die 106-Jährige, die die Brille aufhatte und die Streif runtergefahren ist.
Robert Guschelbauer
Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich daran denke.
Simon Bluma
Das sind jene Projekte, die einen enormen Mehrwert für BewohnerInnen haben.
Robert Guschelbauer
Es gibt so viele Beispiele, die kann man gar nicht alle aufzählen. In der Gastronomie etwa die Audit-Software. Bis jetzt musste man das auf einem Zettel Aufgeschriebene abtippen, in Form bringen, Statistiken, Auswertungen, Fotos anhängen. Jetzt gehe ich mit einem Tablet durch, spreche rein, fotografiere und dokumentiere. Das spart viel Zeit und Nerven.
Gabriele Graumann
Die Digitalisierung schafft Zeit. Auch für innovative Ideen, wie zum Beispiel Onkel Harry, das Musical. Mehr als 500 WienerInnen kommen zum Casting, probieren sich aus, zeigen ihre Talente.
Simon Bluma
Onkel Harry ist ein gutes Beispiel dafür, wie viel die PensionistInnenklubs für die SeniorInnen machen. Ich denke auch an den „Golden Age“-Kalender. Wow! Wieso ist bis jetzt noch niemand auf so eine Idee gekommen? Das erfordert Mut, ist ein großer Aufwand. Aber mit einem tollen Ergebnis.
Robert Guschelbauer
Ich kenne nichts Vergleichbares. Weder in einer anderen Stadt in Österreich, noch international.
Gabriele Graumann
2019 ist vieles gelungen, vieles war herausfordernd. Was kommt 2020?
Gabriele Fuchs-Hlinka
Wir müssen die diplomierte Pflegefachassistenz fördern, MitarbeiterInnen weiterentwickeln und neue anstellen. Damit können wir die diplomierte Pflege entlasten.
Christiane Schloffer
Wir müssen sehr viel Wert auf die Aus- und Weiterbildung legen. Und genau darauf achten, wo die zukünftigen Qualifikationen liegen.
Robert Guschelbauer
Stichwort Führungskräftemangel. Speziell in der Pflege, aber auch in der Gastronomie. Da setzen wir bereits Schwerpunkte und bilden 100 Lehrlinge aus. Die Lehrlinge von heute sind die Führungskräfte von morgen.
Werner Nutz
Wir müssen die Projektnetzwerkstruktur weiter optimieren, damit diese wirklich gelebt wird. Da sind wir schon auf einem guten Weg. Eine Herausforderung ist die Einbindung von BewohnerInnen, Angehörigen und Mitgliedern des Zu- und Angehörigenbeirats. Die sommerliche Überwärmung ist ebenfalls eine spannende Geschichte. Was kann man alles tun, bis zur letzten Maßnahme, dem Klimagerät. Zum Beispiel Bepflanzung: Grünraumgestaltungen im Gebäudeinneren und an Dächern und Fassaden. Damit leisten wir einen wesentlichen CO2-Beitrag für die Stadt.
Gabriele Graumann
Ich finde die Idee, Fassaden mit Hopfen zu begrünen, um dann Bier zu brauen, gut. Auch die Gärten für Obstplantagen zu nutzen und Hochbeete mit Kräutern auszubauen.
Robert Guschelbauer
Wir sind mit dem Projekt „Nutzpflanzen“ auch dran, nicht nur Fassaden zu begrünen, sondern Hunderte, wenn nicht Tausende von Obstbäumen im heurigen und nächsten Jahr zu pflanzen. Dazu kommen Himbeersträucher und vieles mehr.
Gabriele Graumann
Das heißt: Wir machen dann die Marmeladen selber?
Robert Guschelbauer
Ja, genau!

Der Geschäftsbericht
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Hier können Sie den Geschäftsbericht der Häuser zum Leben und der Pensionistenklubs der Stadt Wien auf ihren Desktop laden. Zur korrekten Darstellung nutzen Sie bitte einen PDF Reader.
Die Zahlen des Geschäftsberichts
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