Für die Menschen: Alles anders - alles gemeinsam [2020]

„2020 erhielten Zahlen beim KWP eine neue Bedeutung. Plötzlich wurden Ausgaben für neue Lebensmittel, Sanierungen oder die Heizung Nebensache. Unsere größte Investition war die in den Schutz der Menschen. Die Beschaffung von Schutzkleidung, Masken und Tests wurde zu einer Kernaufgabe. Diese Ausnahmesituation haben wir im KWP bravourös gemeistert.“

Der Weg vom Applaus zum Buhruf und – zum Glück – auch wieder zurück ist ein kurzer. Das haben unsere MitarbeiterInnen im vergangenen Jahr mehrfach erleben dürfen und müssen. Vom Lob für die HeldInnen des Alltags bis zum Vorwurf, alte Menschen einfach wegzusperren, haben sie sich vieles anhören müssen. Dabei haben sie alle einfach nur übermenschlich viel geleistet in diesem von Corona-Erkrankungen und -Maßnahmen geprägten Jahr. Und sie haben vor allem eines gelernt: zusammenzuhalten, füreinander da zu sein und sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. Anders wäre es nicht möglich gewesen, diese Phase mit den ebenfalls auf harte Proben gestellten BewohnerInnen und Klubmitgliedern durchzustehen.

KlubbetreuerInnen erklärten sich spontan bereit, in die Häuser zum Leben zu gehen, um dort in allen Bereichen zu helfen. MitarbeiterInnen aus der Zentrale sprangen ein, wenn in einer der Frischküchen oder wo auch immer Hilfe vonnöten war. Die Teams aus verschiedenen Bereichen rückten zusammen, gesamtheitliches Denken wurde zum Alltag und gemeinsam wurde vieles bewältigt, was unbewältigbar schien. Die Corona-Krise hat zwar Berge an Mehr- und Überstunden angehäuft, war aber zugleich auch ein Teambuilding-Prozess, der selbst mit besten Trainern und Programmen nicht möglich gewesen wäre. Die interne Koordination aller Maßnahmen wurde und wird von einem eigens eingerichteten Pandemie-Board koordiniert. Dort sind alle maßgeblichen Bereiche, von der Pflege bis zur Sicherheit, gebündelt.

Die Geschäftsleitung unterstützt ihre HeldInnen in dieser Krise bestmöglich: Online-Supervision und -beratung stehen und standen ebenso am Programm wie die schnelle Ausstattung mit Hard- und Software für effizientes Arbeiten von Zuhause aus, wo immer dies möglich war und ist. Mit Videobotschaften hält das Management laufend Kontakt, bereits im Sommer hat sich das Unternehmen mit einer Sonderprämie für den Einsatz bedankt – auch mit Aktionen wie Gratisessen oder spontanen Goodies. Auch das Unterstützungsangebot des Psychiatrischen Liaisondienstes für MitarbeiterInnen, die psychisch erkrankte BewohnerInnen betreuen, wurde angepasst und erweitert.

Manche organisatorischen Maßnahmen der vergangenen Jahre, Stichwort Matrixstruktur, projektübergreifendes Arbeiten und Verflachen der Hierarchien, mussten aufgrund der besonderen Situation vorübergehend zurückgenommen bzw. abgeschwächt werden. Das wird natürlich nicht so bleiben. In den kommenden Jahren werden wir hier wieder aktiv daran arbeiten.

Gut betreut
Eine neue Abteilung für Wohlbefinden

Als das KWP gegründet wurde, war den Verantwortlichen von Beginn an klar, dass die MitarbeiterInnen das größte Kapital der Häuser zum Leben sind. Denn sie sind es, die den BewohnerInnen und Klubmitgliedern ein gutes Leben ermöglichen. Und daher kümmern wir uns seit Jahren um ihr Wohlbefinden. Im vergangenen Jahr hat dieser Aspekt eine neue Dimension erreicht. Mit der Krise hat sich gezeigt, dass wir auch hier ganzheitlicher denken müssen. Daher haben wir unter dem Namen Mit.Einander eine neue Abteilung geschaffen, die sich um das Wohlbefinden und um alle Fragen unserer Beschäftigten kümmert. Gesundheitsförderung, Diversität, Beratung in schwierigen Situationen und alles, was den Menschen wichtig ist, ist nun an einer Stelle gebündelt.

Besser kommunizieren
Mit PCM® das Gegenüber besser verstehen

Wie gehen Menschen miteinander um, vor allem dann, wenn sie unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale haben? Und: Wie kann ich in einer großen Organisation die Kommunikation zwischen diesen Menschen verbessern? Diesen Fragen widmet sich das Kommunikationsmodell Process Communication Model® (PCM), das mit sechs Persönlichkeitstypologien arbeitet und diese füreinander sensibilisiert. Für 2020 war geplant,
rund 200 Führungskräfte des KWP in jeweils drei Modulen zu schulen. Auch wenn Corona das Vorhaben etwas einbremste, konnten mehr als 170 Personen Modul A erfolgreich absolvieren und über 120 Beschäftigte das Modul B abschließen. Das Modul C konnten die Leitungsteams von sieben Häusern absolvieren.

Silberner Glanz
BEST-RECRUITERS-Siegel in Silber für guten Umgang mit BewerberInnen

Anhand von 233 Kriterien beurteilt die BEST-RECRUITERS-Studie jährlich die Recruiting-Maßnahmen von Unternehmen in Österreich, Deutschland, der Schweiz und in Liechtenstein. Geprüft werden unter anderem die Karriere-Website, Online-Stellenanzeigen, die Art und Weise sowie die Geschwindigkeit von Rückmeldungen, die Reaktion auf Anfragen von BewerberInnen und vieles mehr. Das KWP erhielt im vergangenen Jahr erstmals das Silber-Siegel und drang damit im Gesamtranking unter die Top-100-Unternehmen Österreichs vor. Bei den Häusern zum Leben gibt es eben nicht nur Jobs mit Sinn. Auch der Weg in diese Jobs ist ausgezeichnet.

Frauen aufs Podest
Wir sind „Women of the Year”

Eine besondere Auszeichnung gab es im Dezember für die Frauen in den Häusern zum Leben durch das look! Magazin. Sie alle sind „Women of the Year“. Der diesjährige Hauptpreis wurde – repräsentativ für alle Mitarbeiterinnen in der Pflege und Betreuung sowie in den Klubs – in einer digitalen Preisverleihung an die Direktorin der Häuser Augarten und Brigittenau, Martina Buttinger, übergeben. Die Auszeichnung stand im Zeichen der Corona-Krise und unter dem passenden Motto „Rot-Weiß-Rot – Österreichs Heldinnen vor den Vorhang“. Die Laudatio für die Frauen des KWP hielt der Schauspieler
und Entertainer Alfons Haider. Wir gratulieren
und sind stolz!

Elektronisch weitergebildet

Mit EGON zu neuem Wissen

Videos, interaktive Grafiken, spielerische Lerneinheiten und Trainings sowie ganz viel Wissen verstecken sich hinter dem Namen EGON, dem neuen E-Learning-Tool des KWP. Corona hat die Entwicklung beschleunigt, die ersten drei Piloteinheiten gingen bereits 2020 online. Im Sommer 2021 wird die Lernplattform im Normalbetrieb starten. Mit EGON ist Weiterbildung zwischendurch bei der Arbeit oder von Zuhause aus jederzeit möglich. Die Themen Onboarding, Demenz und Hygiene vermitteln schon heute ein Bild davon, wie das Lernen der Zukunft in den Häusern zum Leben aussehen wird. Die fertige EGON-Bildungssoftware wird 2021 implementiert. Ab dann wird es diverse Veranstaltungen geben – online und ortsungebunden. Die Fortschritte werden
stetig dokumentiert, die Kurse können mit Zertifikat direkt am PC abgeschlossen werden. Damit der Umgang mit EGON zum Kinderspiel wird, werden entsprechende Lernpartys in den einzelnen Häusern veranstaltet. Um den Content kümmern sich eigens rekrutierte MitarbeiterInnen. Ergänzt wird das Ganze durch zugekaufte Elemente. In den kommenden Jahren soll der Anteil intern produzierter Inhalte kontinuierlich steigen. So wird das Angebot perfekt auf die Anforderungen im KWP zugeschnitten.