PensionistInnenklubs der Stadt Wien

Ein sicherer Hafen für Wiens Senior*innen

Die vergangenen drei Jahre hatten es wahrlich in sich: Zuerst die Pandemie mit den damit verbundenen einschneidenden Beschränkungen vor allem für ältere Menschen, dann der Krieg in der Ukraine mit all seinen Begleiterscheinungen wie Flucht, Teuerung und Energiekrise. Und trotzdem haben die mehr als 300 Klubbetreuer*innen in den 150 Wiener PensionistInnenklubs nie ihren Optimismus, ihren Tatendrang und ihre Freude an der Arbeit verloren. Im Gegenteil: Immer wieder haben sie flexibel auf die neuen Herausforderungen reagiert, neue, zum Teil virtuelle Angebote geschaffen, Möglichkeiten zum Reden eröffnet PensionistInnenklubs der Stadt Wien Ein sicherer Hafen für Wiens Senior*innen und so die Klubs zu einem sicheren Hafen für alle Wiener Senior*innen gemacht.

2022 wurde vieles wieder leichter. Die Zugangsbeschränkungen wurden ab dem Frühjahr nach und nach gelockert und wir konnten weitestgehend wieder zu einem Normalbetrieb zurückkehren. Angebote und Aktivitäten, die zwischenzeitlich pausieren mussten, haben wir wieder ins Programm aufgenommen. Zudem haben wir so manche pandemiebedingte Alternative aufgrund des großen Erfolgs weitergeführt. Die Digitalisierung der Klubs wurde weiter vorangetrieben. So haben jetzt alle Klublokale eine Internetanbindung, alle Klubbetreuer*innen wurden mit Smartphones ausgestattet, Ausflüge lassen sich jetzt auch von zu Hause aus bequem mit der Kreditkarte buchen und mit „Survio“ werden alle Klubaktivitäten digital erfasst und können so entsprechend ausgewertet und aufbereitet werden. Unsere Mitglieder haben sich bei uns durch zahlreiche Besuche und Teilnahmen am umfangreichen Programm bedankt. Und: 2022 konnten wir insgesamt rund 1.000 neue Mitglieder in den Klubs begrüßen.

Das große Plus

Der Klub+ setzt seinen Erfolgslauf fort

Schwerpunkte setzen war das Ziel bei der Gründung des Formats Klub+. Inzwischen gibt es 14 derartige Einrichtungen in den Wiener PensionistInnenklubs. Im vergangenen Jahr ist zum Beispiel der Klub+ fit und aktiv neu dazugekommen. Im Klub in der Reinprechtsdorfer Straße in Margareten ist der Name Programm – und zwar täglich. Die Angebote zur geistigen und körperlichen Fitness werden von Expert*innen und unseren Betreuer*innen zusammengestellt. Von der Rückengymnastik über Koordinations- und Gleichgewichtstrainings bis hin zu Tischtennis und Nordic Walking findet hier jede und jeder etwas für das Wohlbefinden.

Gemeinsam musizieren

Im Klub+ Musikwerkstatt zum Bandmitglied werden

Chorsingen, Jodeln, Musizieren und Tanzen stehen im Mittelpunkt des Klub+ Musikwerkstatt im Klub Im Werd in der Leopoldstadt. Musik gemeinsam genießen und auch machen ist ein besonderes Erlebnis für unsere Besucher*innen. Wir bieten ihnen in diesem Klub+ dafür den offenen Zugang. Neben einem umfangreichen Programm zum Thema hat sich auch schon eine neue Institution aus diesem Format entwickelt: die Werder Klub. Band, die sich regemäßig zum gemeinsamen Musizieren trifft. Die Band besteht aus Senior*innen und Klubbetreuer*innen und verbindet neben unterschiedlichen Generationen auch unterschiedliche Zugänge zur Musik. Die Mitglieder bringen ihre Vorschläge ein, gemeinsam werden die Stücke dann geprobt und eingespielt

„Der Prozess Häuser zur Zukunft bedeutet für den Bereich PensionistInnenklubs frischen Wind und Inklusion von neuen Zielgruppen. Die Klubs fungieren als Brückenbauer und tragen so maßgeblich zur flächendeckenden Öffnung des Unternehmens bei. Und die unmittelbare Nähe der Klubmitarbeiter*innen
zur älteren Wiener Bevölkerung ermöglicht es, die diversen Bedürfnisse für ein soziales Miteinander besser zu erfassen. Dieses Wissen müssen wir in einem ‚Haus zur Zukunft‘ unbedingt nutzen.“

Mag.a Madlena Komitova,
Bereichsleiterin Wiener PensionistInnenklubs

Die Antwort auf die Energiekrise

Wärme im Klub+ Wohnzimmer

Die PensionistInnenklubs sind für alle Wiener Senior*innen da – auch und gerade in Zeiten finanzieller und sozialer Unsicherheit. Daher haben wir – als Antwort auf die Energiekrise – in zehn Klubs die Winter-Öffnungszeiten erweitert. Hier treffen sich die Besucher*innen im Klub+ Wohnzimmer bereits ab 9.00 Uhr in warmer Umgebung. Sie können hier gemeinsam frühstücken und den Tag mit dem vielfältigen Klubprogramm genießen. Kleine Speisen und Snacks gibt es zum günstigen Klubtarif. Damit reagierten die Klubs im vergangenen Winter auf die Bedürfnisse der Senior*innen nach Wärme, Gemeinschaft, Sicherheit und Gesundheit.

Mitreden

Den Klub selbst gestalten

Teilhabe wird bei den Wiener Klubs nicht nur propagiert, sondern tagtäglich gelebt. Unter dem Motto „Den Klub selbst gestalten!“ laden wir alle Mitglieder ein, ihren Klub und das Programm weitgehend selbst zu gestalten. Gemeinsam mit Betreuer*innen und Expert*innen werden Inhalte und Aktivitäten diskutiert, beschlossen und auch gemeinsam gestaltet und organisiert. Das alles passiert im sogenannten Themenkreis. Diese Runden finden in regelmäßigen zeitlichen Abständen statt und beschäftigen sich mit verschiedenen Themengebieten. Im vergangenen Jahr wurden die Themenkreise zum Beispiel um die Bereiche Beteiligung und Mitgestaltung, Niederschwellige Beratung sowie Kooperationspartner*innen erweitert.

Hilfe für die Hilfe

Die Klubs helfen beim Wiener Energiebonus

Formulare und Amtswege sind nicht jederfraus und jedermanns Sache: Daher haben sich die PensionistInnenklubs entschlossen, den Wiener Senior*innen beim Beantragen des Wiener Energiebonus 22 zu helfen. Die Sonderzahlung in Höhe von 200 Euro ist die Reaktion der Stadt Wien auf die Teuerungswelle vor allem bei den Energiepreisen. In einzelnen, über ganz Wien verteilten Klublokalen wurden die Öffnungszeiten erweitert und das Personal entsprechend geschult, um bedürftige Menschen beim Ausfüllen der Anträge zu unterstützen. Die Aktion startete am 5. Dezember und wurde bis Ende März durchgeführt.

Mitwalken

Der Wiener Senior*innen Nordic Walking Day fand endlich wieder statt

„Auf die Stöcke, fertig, los!“ Diesem Ruf folgten nach zweijähriger Covid-Pause im September rund 400 Senior*innen beim insgesamt vierten Nordic Walking Day auf der Prater Hauptallee. Der älteste Teilnehmer war im stolzen von 92 Jahren. Aufgewärmt wurde bei Fitnessübungen, angefeuert wurden die Teilnehmer*innen von zahlreichen Zuschauer*innen und einem bunten Musikprogramm unter anderem mit der Werder Klub.Band. Den Show-Höhepunkt lieferte ein viel umjubelter Auftritt der legendären Jazz Gitti. Alle, die die Strecke absolvierten, erhielten die Nordic-Walking-Day-Goldmedaille sowie ein Goodie Bag zur Stärkung nach dem Lauf. Die einzelnen Kategorie-Sieger*innen wurden zur Auszeichnung auf die große Bühne gebeten.

Selbst verfasst

Trara! – Die Zeitung von und für Senior*innen

„Achtundzwanzig Seiten Optimismus“ verbreiten die Autor*innen der im vergangenen Jahren neu gegründeten Senior*innen-Zeitung „Trara!“. Zwei Ausgaben sind bereits erschienen. Geschaffen wurden die Werke von Senior*innen, die sich im Klub Gymnasiumstraße für die Produktion des Heftes zusammengetan haben. Bei Redaktionssitzungen werden die Inhalte vorgeschlagen und festgelegt. Das fertige Produkt wird allen Klubmitgliedern kostenlos zugesandt und liegt außerdem in den Klublokalen auf. Interessierte neue Redaktionsmitglieder sind selbstverständlich herzlich willkommen.

A so a Gaudi!

Klubbesucher*innen auf der Kaiser Wiesn

Was war das für ein Fest! Der 28. September wurde auf der Wiener Kaiser Wiesn kurzerhand zum Senior*innentag erhoben. Und rund 1.000 Klubmitglieder folgten dem Ruf in den Prater, genauer gesagt in das Gösser-Festzelt. Urig, ehrlich und erdig ist die jährliche Gaudi auf der Wiesn – und genau so war der Senior*innen-Nachmittag gestaltet. Musik vom Hans Ecker Trio und von den Jungen Wallensteinern, eine Schmankerl-Sonderaktion, bestehend aus einem halben Henderl und einer halben Maß Bier, und viel Gaudi und Unterhaltung standen auf dem Programm. Im Vorfeld lockte ein Fotowettbewerb mit Gratistickets: Die vier schönsten und kreativsten Trachtenpärchen gewannen jeweils zwei Gratistickets samt Verpflegung und Meet & Greet auf der Bühne.

Der Einsatz zählt

Viel Spaß bei den Grätzelfesten und am Donaukanal

Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst tourten die Klubs wieder mit ihren Grätzelfesten durch Wien. Hunderte Besucher*innen, Mitglieder, Angehörige, Nachbarn und Freund*innen trafen zusammen, um bei einem bunten, lebendigen Programm gemeinsam zu feiern. Ein vielfältiges Bühnenprogramm, Tanz und gutes Essen vom Streetfood-Bike der Häuser zum Leben sorgten für gute Laune. Die Speisen und Getränke sowie das gesamte Programm waren für die Gäste kostenlos.

Auch die „Lebenslust am Donaukanal“ fand im vergangenen Sommer wieder statt. Auf der Freiluftbühne wurde in Kooperation mit der Kunstinitiative „das WERK“ gesungen und musiziert, vor der Bühne fleißig getanzt. Auch hier boten sowohl die Künstler*innen als auch die Besucher*innen aus allen gesellschaftlichen Schichten und Generationen ein buntes Bild.

Sportliche Herausforderung

Das Generationenkickerl der Häuser zum Leben und der Klubs mit dem SK Rapid

Weniger urig, aber umso sportlicher ging es Ende Oktober in Hütteldorf zu: Auf Initiative der Häuser zum Leben luden die Klubs zum Generationenkickerl mit dem SK Rapid. Auf einem Kleinfeld kämpften acht Mannschaften zu jeweils zehn Spieler*innen um den Titel. Die teilnehmenden Senior*innen wurden in ihrer Mannschaft von drei Spielern von Rapid – darunter einer Rapid-Legende – unterstützt. Neben dem Spaß und der sportlichen Herausforderung sorgten ein buntes Rahmenprogramm und der anschließende Besuch des Bundesligaspiels SK Rapid Wien gegen Austria Klagenfurt für beste Unterhaltung.

Weihnachtlich

Eine stimmungsvolle Adventtour

Punsch, Tee, Kekse und Bratkartoffeln – mit diesen Zutaten und einem vorweihnachtlichen Programm tourten die Klubs im Advent durch die Stadt. An verschiedenen Orten wurde mit Senior*innen, Anrainer*innen und Partner*innen in den Bezirken gefeiert. An zwölf Stationen gab es Weihnachtslieder, Lesungen, Choreinlagen – und zum Auftakt sogar sportliches: Am Sportplatz Hopsagasse waren die Kegel- und die überdachte Petanque-Bahn für die Senior*innen reserviert, mitsamt der Möglichkeit von Einführungstrainings. Natürlich gab es direkt am Heiligen Abend auch wieder Programme für unsere Kund*innen. Beim weihnachtlichen Beisammensein konnten die Besucher*innen die besinnlichen Stunden in angenehmer Gesellschaft genießen.

Das Jahr in Zahlen

1000
Aktion-Klub+-Wohnzimmer-Besucher*innen
4500

Anrufe bei der Klub-Hotline

2000

Senior*innen-unterwegs-Teilnehmer*innen

3000
Verteilte Klub-Stehkalender
0

ehrenamtliche Mitarbeiter*innen

12000

Teilnehmer*innen im Outdoor-Klub

40000
Teilnehmer*innen an Klub-Aktivitäten
200000

Klub-Besucher*innen