Häuser und Digitalisierung
Häuser zum Leben: Der Name ist Programm – aber alles andere als selbstverständlich. Wir wollen auch in Zukunft für die bestmögliche Pflege und Betreuung älterer Menschen sorgen und unserem Personal das Arbeitsleben leichter machen. Dazu entwickeln wir uns, unsere Prozesse und Leistungen Tag für Tag weiter und reflektieren offen und ehrlich unsere Stärken und Schwächen. Wir orientieren uns nach vorne, sind neugierig auf Technologien und Ideen, bereichern den persönlichen Service durch digitale Helferlein und schaffen mit innovativen Lösungen Mehrwert und Entlastung. Mit dem Prozess „Häuser zur Zukunft“ haben wir einen Leitfaden für unsere Visionen erarbeitet – mit klaren Aufgaben und Zielen.
Der Entwicklungsprozess umfasste acht Themengruppen: Innovatives Leistungsportfolio; Aufbauorganisation und Führungsstruktur; Unternehmenskultur, Haltung, Soft Skills; Ablauforganisation und Prozesse; Technologie & Digitalisierung; Infrastruktur & Ausstattung/ Hardware; Wirtschaftlichkeit & Steuerung; Kommunikation. Die Themengruppen arbeiteten Arbeitspakete aus, entwickelten daraus Produkte und sind bei diesen nun auf Umsetzungskurs. Bis 2025 wollen wir folgende wegweisende Punkte und Programme für die Menschen entwickeln:
> Communication Manager sollen unterschiedliche Zielgruppen verbinden.
> Z’sammwachsen denkt das Personalwesen vom Onboarding bis zur Führung neu.
> Jobrotation beim Onboarding wird Pflicht und mit einem Sammelpass für Goodies bereichert.
> Eine Prozess-Schnittstellen-Plattform soll alle Abteilungen vernetzen.
> Mit der KWP-Card schaffen wir einen richtigen Alleskönner-Dienstausweis.
> Das Handbuch Bau ist für jedes Projekt stets auf dem neuesten Stand.
> Über einen „Werkzeugkoffer“ wollen wir die Häuser wirtschaftlich modern führen und steuern.
> Vorteile für alle schafft eine verstärkte interne Vernetzung auf kommunikativer Augenhöhe.
Die neue Häuserstrategie ist auf Schiene
Weil Kund*innen tendenziell später und somit auch mit einem höheren Betreuungs- und Pflegebedarf einziehen, haben die Häuser zum Leben für anstehende Um- oder Neubauten einen neuen Weg entwickelt. Die im vergangenen Jahr erarbeitete Häuserstrategie sieht die Realisierung moderner, kleinteiliger Einrichtungen vor, um auf die Bedürfnisse und Bedarfe der Kund*innen zu reagieren. Grundlage für den neuen Weg waren auf der einen Seite der von uns durchgeführte Strategieprozess „Häuser zur Zukunft“ sowie unsere strategische Planung, auf der anderen Seite die von der Stadt Wien definierten Bedarfe wie Leistungen und Kontingente.
Gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien (FSW) haben wir die notwendigen Maßnahmen für unsere Häuser zum Leben entwickelt und in einen realistischen Zeit- und Budgetplan gegossen. Mit Blick auf die Nachfrageentwicklung in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erhöhen wir sukzessive die stationären Pflegeplätze, erweitern „Junges Wohnen“ auf alle Häuser, werden Personalwohnungen für Mitarbeiter*innen aus Drittstaaten sowie Wohnraum für die Wiener Flüchtlingshilfe zur Verfügung stellen.
Neubau-Organisation
Die ersten großen Projekte aus der neuen Häuserstrategie sind die Neubauten der Häuser Haidehof und Maria Jacobi. Hier sollen State-of-the-Art-Senior*innen-Wohnhäuser mit internationaler Vorbildwirkung entstehen. Bereits im zweiten Halbjahr 2024 sollen die Arbeiten beim Haus Haidehof beginnen. Der Neubau, inklusive eines sozialen Wohnbaus auf der bestehenden Liegenschaft, wird laut derzeitiger Planung 2028 fertig gestellt. Der Bereich Häuser & Digitalisierung widmet sich federführend der optimalen Organisation und Vorbereitung der beiden Großprojekte. 2023 wurden nach Verhandlungen mit dem Fördergeber FSW und dem Vorstandsbeschluss die Weichen gestellt. Darauf folgten Gespräche mit Behörden sowie der Aufbau der internen und externen Kommunikation, etwa mit den Bezirksvorstehungen in Simmering und Landstraße.
Häuserberichtswesen
Bauchgefühl war gestern. Das neue Häuserberichtswesen ist eine Kommandozentrale für den Erfolg. Das moderne Tool bietet den Direktor*innen der Häuser zum Leben erstmals einen gesamtheitlichen Überblick über alle relevanten Zahlen ihrer Häuser. Doch das ist nicht alles: Mit fundierten Daten, einheitlichen Kennzahlen und transparenten Quellen können die Führungskräfte wesentliche Trends und Abweichungen schnell und sicher analysieren, Probleme identifizieren und diesen auf den Grund gehen, Korrekturmaßnahmen ableiten und mit den Abteilungsleitungen der Häuser abstimmen.
Office 365, IT-Security und mehr
Word, Excel, Outlook, PowerPoint, Teams, OneDrive und OneNote: Office 365 versammelt alle populären Programme von Microsoft – und hält diese stets auf dem aktuellen Stand. Die Häuser zum Leben haben das Komplettpaket 2023 flächendeckend eingeführt und alle früheren Version ersetzt. Die Vereinheitlichung schafft eine gemeinsame Datenbasis und schließt Sicherheitslücken. Für das Thema IT-Security und das richtige Verhalten bei Phishing-Mails und Cyberangriffen haben wir 2023 Bewusstsein geschaffen – schließlich bedeuten rund 5.000 Mitarbeiter*innen mit E-Mail-Adressen genauso viele potenzielle Angriffsziele für Cyberkriminelle. Die Sicherheit erhöhten wir auch in den Häusern mit Videoüberwachungssystemen bei den Haupteingängen. Mit dem WLAN-LifeCycle-Projekt starteten wir 2023 zudem den Austausch von rund 8.200 WLAN-Sendern (Access Points) an 26 Standorten (Häusern) – der Prozess soll bis Juni 2026 abgeschlossen werden.
Innovation HUB auf Tour
Der Innovation HUB sammelt, evaluiert und testet Ideen für eine bessere Zukunft. Dazu zählen etwa Projekte rund um Active & Assisted Living (AAL) und Virtual Reality (VR), Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und Start-ups sowie das erfolgreiche Format des innovation DAY_ting. 2023 war die Abteilung das gesamte Jahr auf Tour und stellte sich und ihre Dienste in den 30 Häusern zum Leben persönlich vor. Mit Erfolg: Das Angebot stieß auf großes Interesse. Austausch und Vernetzung kamen dabei ebenfalls nicht zu kurz. Für 2024 ist eine Fortsetzung der Roadshow geplant.
innovation DAY_ting
Gute Ideen liegen oft näher als man denkt: Wo so viele verschiedene Menschen arbeiten wie bei den Häusern zum Leben, ist jede Menge Kreativität vorhanden. Beim innovation DAY_ting treffen sich engagierte Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Fachgebieten bei Workshops mit externen Profis. Bei zahlreichen innovation DAY_tings haben sich 2023 rund 180 Kolleg*innen aus diversen Bereichen vernetzt und neue Impulse von Expert*innen gewonnen. Alle anderen erfuhren via Blog und KWPedia die Resultate der Workshops „Kreativitätstechniken & Ideenfindung“, „Aufgetischt – so isst man bei uns in Zukunft“, „Baustrategie & Masterplanung”, „Gehen wir mit der Zeit“, „Prototyping“ sowie „Innovation & Diversität“. Daneben wurden praktische Innovationstools regelmäßig über die Serie innovation TO_GO mit allen Mitarbeiter* innen geteilt.
"Station NEU" mit dem Kompetenzteam #lebensRAUM
Wie sieht der Stationäre Bereich der Zukunft aus? Damit haben wir uns 2023 bei zwei innovativen Prototyping-Workshops im Rahmen des innovation DAY_ting beschäftigt. Bei der Gestaltung möglicher Bewohner*innen-Zimmer, Wohngruppen und Mitarbeiter*innen-Bereiche steckten Vertreter*innen aus verschiedenen Bereichen und Häusern ihre Köpfe zusammen.
Ideenuniversum.at
Gute Idee? Da sind wir gespannt! Über die neue Onlineplattform „Ideenuniversum. at“ bringen Mitarbeiter*innen der Häuser zum Leben ihre Gedanken und Erfahrungen einfach und niederschwellig ein. Die im Frühjahr 2023 vom Innovation HUB initiierte Plattform ist ein Meilenstein der internen Kommunikation. Alle eingehenden Ideen werden von einer unternehmensweiten Jury bewertet. Das Angebot kommt an: Über 1.000 Mitarbeiter* innen waren bereits auf der Plattform „Ideenuniversum.at“ aktiv. Bei den drei Ideenaufrufen „Gehen wir mit der Zeit“ von der HR-Abteilung, „Aufgetischt – so isst man bei uns in Zukunft“ vom Gastronomischen Management und „Dein Blick durch die VR-Brille“ vom Bereich Häuser und Digitalisierung kamen knapp 200 Ideen zusammen – viele davon sind bereits in Umsetzung.
Virtual Reality
Die Häuser zum Leben leisten seit Jahren Pionierarbeit für Virtual Reality. 2023 forcierten wir die Nutzung der VR-Brille durch Bewohner*innen und das Community Building. Wir sind bei der Innovationsplattform IÖB (innovationsfördernde öffentliche Beschaffung) im Arbeitskreis VR/AR engagiert und in Kontakt mit der internationalen UbiSim Community – der weltweit ersten Virtual-Reality-Plattform für Pflegesimulationen. Zudem waren wir 2023 beim Teatime Talk „VR in der Pflegebildung“ der Hochschule Bielefeld und beim Projekt „Future Proof Nurses“ der NHL Stenden Hogeschool in Leeuwarden dabei.
Wir kooperierten noch stärker mit dem Lerncampus, tauschten uns mit dem EGON-Team aus und integrierten VR in hausinterne Fortbildungen – etwa für Sondenwechsel oder die Brandschutzschulung. Die emotionale Zeitreise für unsere Bewohner*innen erweiterten wir auf über 30 Rundgänge. Unser Angebot soll wachsen: Daher investierten wir 2023 in die hauseigene Programmierung maßgeschneiderter VR-Inhalte und ermittelten gemeinsam mit Mitarbeiter*innen verschiedener Berufsgruppen mögliche Trainings, Szenarien und Inhalte. Mit den VR-Brillen waren wir natürlich auch auf den Messen unterwegs und präsentierten dort ihren Mehrwert für Pflege- und Betreuungseinrichtungen.
go4cognition bei Demenz
Vorbeugung, Aktivierung und Spaß: Das von der Ruhr-Universität Bochum entwickelte Forschungsprojekt go4cognition dient zur Behandlung leichter Demenz. Bei diesem unterhaltsamen Spiel beugen die Teilnehmer*innen durch die Kombination von körperlichem und geistigem Training kognitiven und körperlichen Beeinträchtigungen vor. Seit 2023 wird go4cognition auch in den Häusern zum Leben und den Pensionist*innen-Klubs der Stadt Wien gespielt – und das mit großem Zuspruch.
Active & Assisted Living
Geht’s mit digitaler Hilfe besser und vor allem sicherer? Können wir Räume mit Elementen des Active & Assisted Living (AAL) für unserer Bewohner*innen sicherer machen und die Arbeitsabläufe unserer Mitarbeiter*innen vereinfachen und erleichtern? Diesen Fragen gehen wir seit 2022 bei unserem Pilotprojekt für AAL auf den Grund. Dabei testen wir das digitale Unterstützungssystem von easierLife in den Häusern zum Leben. Start war mit zehn ausgestatteten Wohnungen im Haus Atzgersdorf. 2023 wurde das Projekt im Haus an der Türkenschanze fortgesetzt. 2024 folgen weitere 30 Wohnungen in zwei Häusern. So wollen wir den Alltagsbetrieb mit verschiedenen Zielgruppen simulieren.
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