Architektur zum Leben
Unsere Welt verändert sich tagtäglich. Wir von den Häusern zum Leben ändern uns seit mehr als 60 Jahren mit. Unsere BewohnerInnen haben heute andere Bedarfe und Bedürfnisse als früher. Sie kommen in einem höheren Alter zu uns, der Pflegebedarf steigt kontinuierlich an. Zugleich halten neue Methoden und digitale Hilfsangebote Einzug in die Welt der SeniorInnenbetreuung. Das erfordert neben Menschlichkeit und kompetentem Umgang mit pflegebedürftigen Menschen weiteres Know-how. Die Pandemie hat diesen Wandel beschleunigt und verstärkt.
Unsere rund 5000 MitarbeiterInnen leisten heute andere Dienste als noch vor einigen Jahren – und sie machen das mit Bravour. Gemeinsam sorgen sie auch in Krisenzeiten dafür, dass die mehr als 9.000 SeniorInnen in den 30 Häusern möglichst gesund, selbstständig, würdevoll und gut leben. Das gelingt den Häusern zum Leben mit einem breiten Angebot an Pflege- und Betreuungsleistungen – mit medizinisch-therapeutischer genauso wie mit psychologischer Unterstützung. Dafür arbeiten die Bereiche Pflege, Betreuung, Psychologie, Medizin und Therapie eng zusammen.
Durch zahlreiche jährliche Schwerpunkte, etwa zur Demenz oder zur psychischen Gesundheit, sowie kontinuierliche Schulungen der MitarbeiterInnen wird die Qualität der Pflege und Betreuung in den Häusern zum Leben stetig optimiert. Angebote wie die Tag.Familie oder die Hospizbetreuung schaffen weitere Entlastung für die Angehörigen. Ob im persönlichen Kontakt zwischen SeniorIn und PflegerIn, bei der medizinisch-therapeutischen und bei der psychologischen Unterstützung oder in der Zeit vor dem Abschied im Hospiz: In den Häusern zum Leben dreht sich alles um das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Menschen.
Natürlich war das gewohnte Leben der BewohnerInnen auch im zweiten Jahr der Pandemie immer wieder von Kontaktbeschränkungen, Besuchssperren und strikten Sicherheitsmaßnahmen betroffen. Doch auch im zweiten Jahr kamen die meisten Menschen gut mit dem Ausnahmezustand zurecht. Wie im Vorjahr brachten sich KlubbetreuerInnen und Zivildiener wieder tatkräftig ein und sorgten auch 2021 für ein Jahr des generationsübergreifenden Zusammenhalts.
Tag der Pflege und Betreuung
Der 12. Mai ist ein besonderer Tag in den Häusern zum Leben und geht weit über den „Internationalen Tag der Pflege“ hinaus. Denn beim KWP sorgen rund 5.000 MitarbeiterInnen in mehr als 80 verschiedenen Berufen gemeinsam für die bestmögliche Pflege und Betreuung, für eine funktionierende Administration, für warme Speisen, saubere Wäsche, mentale Gesundheit, körperliches Wohlbefinden und jede Menge Spaß und Abwechslung. Sie alle zusammen garantieren den 9.000 BewohnerInnen ein wohlbehaltenes und angenehmes Leben im Alter. Daher feierten die Häuser zum Leben am 12. Mai 2021 zum wiederholten Mal den interdisziplinären „Tag der Pflege und Betreuung“. Geht es um die Menschen, zählt jede und jeder Einzelne.
Wochenlange Sichtbarkeit
Rund ein Viertel der BewohnerInnen in den Häusern zum Leben lebt mit einer Demenz-Diagnose. All diese Menschen werden tagtäglich auf die eine oder andere Weise mit speziellen Hilfsangeboten und besonderer Betreuung unterstützt. Das Ziel ist stets dasselbe: Den Betroffenen soll ermöglicht werden, ihren Alltag selbstbestimmt und unkompliziert zu verbringen. Das Angebot reicht, je nach Unterstützungsbedarf, dabei von der Tag.Betreuung bis zur Tag.Familie und zum Betreuungszentrum.
Genauso wichtig wie die richtige Betreuung ist das Wissen und Bewusstsein rund um demenzielle Erkrankungen. Daher gilt es, die Angehörigen genauso wie die breite Öffentlichkeit für das Thema Demenz und Alzheimer zu sensibilisieren. Anlässlich des Welt-Alzheimertages am 21. September rief das KWP von 20. bis 24. September die „Aktionswoche Demenz“ ins Leben. Dabei wurde das vielfältige Angebot in den Häusern zum Leben und den PensionistInnenklubs vorgestellt.
Mit Beratungen vor Ort, ExpertInnentipps, Workshops, Seminaren, einer Online-Diskussionsrunde im virtuellen #demenzRAUM und einem demenzfreundlichen Programm in den Klubs. Zum Abschluss der Aktionswoche wurde mit einer Graffiti-Sprüh-Aktion des Street-Art-Künstlers Robin Sarkar und der Graffiti-Grannies ein sichtbares Zeichen am Donaukanal gesetzt. Die Aktion wurde in Zusammenarbeit mit der „Plattform Demenzfreundliches Wien“, deren offizielles Mitglied die Häuser zum Leben seit 2020 sind, durchgeführt.
Wissen und Aufklärung
Tag der psychischen Gesundheit
Seelischer Schmerz kann uns alle treffen und aus dem Gleichgewicht werfen. Die Häuser zum Leben bemühen sich seit Jahren um die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen und klären alljährlich beim internationalen Tag der psychischen Gesundheit am 10. Oktober über das Thema auf. Während psychische Krankheiten in der öffentlichen Wahrnehmung noch immer zu wenig Beachtung finden, sorgt der Psychologische Dienst in den Häusern zum Leben seit mehr als 30 Jahren für eine möglichst hohe Lebensqualität psychisch erkrankter BewohnerInnen. Die PsychologInnen betreuen sie dabei in krisenhaften, psychisch stark belastenden Situationen und erarbeiten individuelle Bewältigungsstrategien. Werden die Kapazitäten knapp, ist das psychologische Krisenteam zur Stelle und schafft Abhilfe bei akuten Krisen und Notfällen.
Würdevoller Abschied
Stationäre Hospizplätze
Wir alle wünschen uns einen würdevollen Abschied. Die Häuser zum Leben bieten seit Herbst 2019 sterbenden und unheilbar kranken Menschen ab 18 Jahren in der Hospizstation im Haus Döbling einen ruhigen und sicheren Ort für ein möglichst schmerzfreies Sterben. Die Menschen werden auf ihrem letzten Lebensabschnitt von speziell ausgebildeten MitarbeiterInnen professionell und einfühlsam pflegerisch, medizinisch und psychosozial betreut und begleitet. Im Laufe der Zeit wurden 41 schwerkranke Personen in die Einzelzimmer aufgenommen, 38 von ihnen verstarben.