Pflege und Betreuung
Virtual Reality, Assistenzsysteme, Pflegeroboter – dank Digitalisierung mehr Zeit für die Menschen und mit den Menschen. Oder in anderen Worten: immer einen Schritt voraus. Im Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser werden die Herausforderungen der Zukunft als Chance begriffen. Wo neue Technologien auf bewährte Methoden in der Pflege und Betreuung treffen, schaffen digitale Hilfsmittel Freiraum für unsere MitarbeiterInnen – und damit mehr Zeit für unsere BewohnerInnen.
Wie die Welt der Pflege und Betreuung wandeln sich auch die Pflegebedarfe, Bedürfnisse und Wünsche unserer BewohnerInnen und deren Zu- und Angehörigen. Die Häuser zum Leben reagieren darauf, indem sie das Angebot sowie das Schulungs- und Fortbildungsangebot für die MitarbeiterInnen optimieren und erweitern. Neben der Qualitätsarbeit in Pflege und Betreuung in den Häusern spielt die Entlastung Zu- und Angehöriger eine immer größere Rolle. Gerade sie finden oftmals keine ruhige Minute.
Daher stehen die Häuser zum Leben auch SeniorInnen,die im häuslichen Umfeld gepflegt und betreut werden, zeitlich begrenzt und kurzfristig für eine sogenannte Entlastungspflege und -betreuung offen. Alle 30 Häuser zum Leben bieten eine Vielfalt an Pflege- und Betreuungsleistungen, Therapien und medizinischer Versorgung an. Pflege und Betreuung werden individuell für die jeweilige Person geplant und umgesetzt. Immer aber mit Blick auf ein alltagsnormales Leben mit unseren und für unsere BewohnerInnen. Dafür arbeiten die Bereiche Pflege, Betreuung, Psychologie, Medizin und Therapie eng zusammen.
Ob beim geselligen Beisammensein im PensionistInnenklub, beim Kinoabend unter Sternen, in der alltäglichen Interaktion zwischen SeniorIn und PflegerIn, im Falle medizinisch-therapeutischer und psychologischer Unterstützung oder in der Zeit vor dem Abschied in der palliativen Pflege: Es dreht sich alles um das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Menschen im KWP.
Ein angenehmes und sicheres Umfeld für Menschen mit sozialpsychiatrischem Bedarf, Menschen mit Behinderungen und vor allem auch für Menschen mit Demenz: Das sind unsere Tag.Familien in den Häusern zum Leben. Ziel unserer Tag. Familien ist die Erhaltung der Selbstbestimmung so weit wie möglich, die Lebensgestaltung im geschaffenen familiären Umfeld und die Sicherheit einer alltagstauglichen Tagesgestaltung, in der Spaß und Freude nicht zu kurz kommen. Dafür wurde das Angebot im Jahr 2019 erweitert und von 39 auf 48 Tag.Familien erhöht. Dies bedeutet auch die Erhöhung des Personals um etwa ein Fünftel im Bereich Haus.Betreuung. In nahezu allen Häusern zum Leben stehen derzeit je zwei Tag.Familien zur Verfügung. Tag. Familien für Menschen mit sozialpsychiatrischem Bedarf und Tag.Familien für Menschen mit Behinderungen gibt es derzeit in den Häusern Mariahilf und Neubau.
Der 2019 im Unternehmen implementierte psychiatrische Liaisondienst (PLD) unterstützt durch die Expertise von klinischen PsychologInnen und DPGKP die interdisziplinären Teams der Pensionisten- Wohnhäuser bei der Bewältigung von komplexen Betreuungssituationen. Ziel ist es, ein Verständnis für die Erlebenswelten und Verhaltensweisen psychisch erkrankter BewohnerInnen zu erreichen und dadurch eine veränderte Sicht- und Zugangsweise im Umgang mit Betroffenen zu vermitteln.
Der PLD unterstützt die Teams durch Situationsanalysen, führt Fallbesprechungen in großem und kleinem Kreis mit MitarbeiterInnen und Gespräche mit BewohnerInnen im Sinne einer fachlichen, diagnostischen Einschätzung durch und trägt so zu einem gelungenen Zusammenleben bei. Durch gezielte Schulungs- und Coachingangebote leistet er einen Beitrag für einen behutsamen und sicheren Umgang mit komplexen Betreuungssituationen mit psychisch kranken BewohnerInnen.
"Die gesamte Atmosphäre des Hauses strahlt Wohlbehagen aus und das Bemühen der MitarbeiterInnen trägt zur Geborgenheit bei. Das Angebot des Hauses ist abwechslungsreich und für die BewohnerInnen sehr wichtig. Oh welche Zauber liegen in diesem kleinen Wort: Daheim."
Fritz Stejskal, Haus Leopoldau
2019 wurde in den bereits bewährten Remobilisationsstationen Wieden und Atzgersdorf das Konzept der ganzheitlichen medizinischen, psychologischen und pflegerischen Betreuung, gepaart mit Ergo- und Physiotherapie, weiterentwickelt. 2020 wird dieses Angebot im Haus Gustav Klimt mit der Eröffnung einer zusätzlichen Remobilisationsstation erweitert. Das erweiterte Angebot Remob Plus ermöglicht BewohnerInnen nach schweren Verletzungen, Operationen und Krankheiten durch mobile interdisziplinäre Nachbetreuung in den Stammhäusern eine deutlich raschere Rückkehr ins selbstbestimmte Alltagsleben.
Außerdem werden die bunt gemischten ExpertInnenteams nun schon vorab mittels gezielter Screenings nach BewohnerInnen Ausschau halten, um ihnen durch die stationäre Aufnahme auf einer der Remob-Stationen längerfristig ein eigenständiges Leben in der Wohnung zu ermöglichen.
Würdevoll bis zum letzten Augenblick: Für sterbende und unheilbar kranke Menschen ab 18 Jahren sind die Häuser zum Leben seit Herbst 2019 ein Ort der Ruhe und Geborgenheit. Aktuell stehen acht stationäre Hospizplätze in Form von Einzelzimmern im Haus Döbling zur Verfügung.
Eine Kooperation zwischen den Häusern zum Leben und dem mobilen Palliativteam des Wiener Hilfswerks sorgt für professionelle, einfühlsame, ärztliche, therapeutische, pflegerische und psychologische Versorgung und Betreuung. Es ist uns auch ein Anliegen, die Zu- und Angehörigen in dieser für sie schwierigen Zeit zu begleiten.
Die Leistungen in den Häusern zum Leben stehen seit Jahren für höchste Qualität. Was für die BewohnerInnen und MitarbeiterInnen gelebte Praxis ist, muss dem Fördergeber Fonds Soziales Wien (FSW) alle fünf Jahre zur Prüfung präsentiert werden.
Nicht zuletzt ist dadurch eine kontinuierlich hohe Qualität des Angebots gewährleistet. Für die Abteilungen des KWP heißt das: sämtliche Leistungen, Konzepte und Handbücher zu evaluieren und zu aktualisieren sowie neue Angebote und Konzepte für die Anerkennung aufzubereiten. Im Jahr 2019 erfolgte die neuerliche Anerkennung aller von uns eingereichten Leistungsangebote durch den Fonds Soziales Wien (FSW).